Die Berichte

Quito und Äquator  (18. - 25.11.06)

Quito

Braungebrannt  und überschäumend vor aufgetankter Energie, finden wir uns im Schein eines lodernden Kaminfeuers wieder. Das Hostal in Quito vermittelt Gemütlichkeit und Wärme und verstrahlt mit seiner geschmackvollen Holzeinrichtung, Kerzen, Blumen und toller Musik etwas Adventsstimmung. Lachend, schwatzend sitzen wir an einem riesen Tisch mit Bikerfreunden, Ecuadorfreunden aus Quito und unseren neuen australischen Freunden vom Boot. Die Begeisterung ueber die Tage in Galapagos ausposaunend trinken wir Wein und stopfen uns die Baeuche voll, bis wir muede ins Bett taumeln. Es ist schoen, diese ganz speziellen Tage etwas ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag verstreuen sich die "Mitbooetler" in alle Himmelsrichtungen, natürlich mit den allzu oft gehörten Worten: "Nos vemos, wir sehen uns!". Es war schön, mit einigen die Verabschiedung bis nach Quito hinauszuzögern und dennoch merke ich, dass Begegnungen und Abschiede nach so einer intensiven Zeit eine nicht wiederbringliche Qualität haben, dennoch bin ich überzeugt, wir werden Sigal, Mathilda, Liz oder Claire irgendwann, irgendwo wiedersehen.

Nun sitze ich im gemütlichen Garten des Hostals und freue mich über Beschlüsse und Entscheidungen, die wir gefasst haben. Den Warnungen des auswärtigen Amtes zum Trotz, Kolumbien zu bereisen, entscheiden wir uns für einen Kompromiss, der allerdings unseren Zeitplan etwas strapaziert. Wir werden die Guerilla-, Landstreicher- und Militärüberhäufte Zone überfliegen und dafür von Bogota bis Cartagena radeln.

Wir lassen es uns jedoch nicht nehmen, den 25 km entfernten Äquator mit dem Rad zu überqueren. Wir radeln von Quito aus zum "Mitad del Mundo". An dem riesigen Obelisken und der roten Linie, die die Süd- von der Nordhalbkugel trennt, schiessen wir Erinnerungsphotos von diesem denkwürdigen Wendepunkt unserer Reise. Wir strahlen um die Wette und fallen uns in die Arme. 12000 km und die Hälfte unserer Reise liegen hinter uns. "Al Norte, Corazon!"

Petra